Elm + Ausflugtipps ins Mittelalter

Wege, Ruinen, Kirchengebäude – einiges hat die Zeit überdauert und wartet darauf (wieder)entdeckt zu werden. Viel Freude beim Entdecken des Elms und weiterer Highlights unserer Region rund um die Zeit des Mittelalters.

Elm-Freizeit

Vielseitigen Aktivitäten im Naturpark Elm-Lappwald werden vorgestellt und laden zum Entdecken und Ausprobieren ein.

www.elm-freizeit.de

Geopark Harz Braunschweiger Land

Interessante Tipps um die schönen Ecken und Orte in Elm und Umland werden vom Geopark präsentiert und regen zum Besuchen an:

www.geopark-hblo.de

Naturpark Elm-Lappwald

Mit den schönsten Orten in Bildern lockt dieser Tourismusverband seine Besucher und verspricht nicht zuviel:

www.elm-lappwald.de

Der Elm im Landkreis Wolfenbüttel

Der Elm ist ein Mittelgebirgszug und liegt im nördlichen Harzvorland. Ob kultur- oder naturinteressiert, bei diesem Angebot werden Sie garantiert fündig:

www.noerdliches-harzvorland.com

Zeitorte im Braunschweiger Land

Geschichte erleben und entdecken. Mit den Zeitorten einfach und informativ eintauchen:

www.zeitorte.de

Burg Langeleben

Die Überreste der mittelalterlichen Burg Langeleben liegen inmitten eines idyllischen Parkgeländes mit Quellhaus. Das Gelände gehörte einst zum herzoglichen Jagdschloss, welches Erbprinz August Wilhelm 1689 errichten ließ und das Ausgangspunkt großer Jagden war. Die berühmtesten Gäste waren die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. (1713 – 1740) und Friedrich der Große (1740 – 1786).

Die noch 12 m hohe und 1,50 m starke Mauerruine des ehemaligen Hauptgebäudes ist der imposanteste Teil der mittelalterlichen Burganlage. Von der Wasserburg ist noch das Burgplateau mit 40 m Durchmesser, der gut erhaltene tiefe Burggraben, der Wall und der äußere Graben zu sehen. Der Burggraben ist im Süden später zu einem Schlossteich erweitert worden. Im Vorgelände auf der großen Wiese im Norden sind noch Unebenheiten zu erkennen, die auf den ehemaligen Wirtschaftshof zurückgehen. Die Anfänge der Burg liegen im Dunkeln. 1258 wird sie erstmals als „castrum“ erwähnt und wechselte mehrfach ihren Besitzer. Unter anderem wurden die von Sunstedt (1318), die von Heimburg (1382 – 99) und die von Asseburg mit der herzoglichen Burg belehnt. 1575 baute der Hofmarschall Heinrich Schenk auf Lauingen sie samt eines Wirtschaftshofes wieder auf. Der 30-jährige Krieg vernichtete die Burg endgültig. 1626 ist die ganze Anlage in Schutt und Asche gelegt worden.

Anfahrt: Parkplatz am Friedwald an der L 652. Von hier ca. 200 m der Straße Richtung Schöningen folgen, links Abgang zum Gelände des ehemaligen Schlossparks mit Rundweg zur Burg.

Alte Burg Warberg

Im Wald oberhalb von Warberg sind die beeindruckenden außergewöhnlich gut erhaltenen Überreste der „Alten Burg Warberg“ zu entdecken. Ein Plateau von ca. 45 m Durchmesser wird von einer Wall-Grabenbefestigung und etlichen Vorwällen umgeben. Die Gräben sind zwischen 10 und 20 m breit und 3 bis 4 m tief. Dank der geschützten Lage im Wald sind Gräben und Wälle nahezu vollständig erhalten. Von 1962 bis 1964 fanden archäologische Untersuchungen durch H. A. Schultz statt. Demnach stand im Kern der Anlage ein mächtiger Wohnturm mit 3 m starken Mauern. Der Zugang zur Burg war durch ein Torhaus gesichert. Auch eine Knochenschnitzer-Werkstatt und ein Schmiedeplatz wurden nachgewiesen. Ein 33 m tiefer Brunnen sorgte für die Wasserversorgung, ein gemauerter Backofen für das tägliche Brot. Der Warberger Wohnturm, der wahrscheinlich beheizt werden konnte, gehört zu den größten seiner Art in Deutschland.

Die Alte Burg war für ihre Zeit eine außergewöhnlich große und repräsentative Anlage. Sie gehörte den Edelherren von Warberg, bzw. deren Vorgängern, die 1202 erstmals schriftlich erwähnt werden. Die Familie gehörte zu den einflussreichsten im mittelalterlichen Braunschweiger Land.

Viele qualitätsvolle Funde wie Reiterzubehör, Waffen, Haushaltsgerät und Schmuck spiegeln deutlich den Lebensstil eines mittelalterlichen Adelssitzes. Sie gehören ausnahmslos in das 11. und 12. Jahrhundert.

In den ersten Monaten des Jahres 1200 nach Chr. wurde die Alte Burg auf einer Heerfahrt des Magdeburger Erzbischofs gegen die Welfen zerstört. Im Zuge des 1198 ausgebrochenen welfisch-staufischen Thronstreites unterstützte der Erzbischof die Partei des staufischen Gegenkönigs Philipp von Schwaben, während die Warberger getreue Gefolgsleute des welfischen Königs Ottos IV. waren. Die Ausgrabungen konnten eine deutliche Zerstörungsschicht mit Spuren eines heftigen Brandes nachweisen. Die alte Burg ist nach der Zerstörung nie wieder aufgebaut worden.

Anfahrt: Die Burg ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Parkplatz an der Burg Warberg, von dort Rund-Wanderweg 6 ausgeschildert, ca. 2,2 km.

(Neue) Burg Warberg

Nach der Zerstörung der alten Burg wurde weiter im Tal eine neue Burg erbaut, die aus der höher gelegenen Oberburg und der Niederburg mit dem großen Burghof besteht. Um 1200 wurde auf der Oberburg, wie es inzwischen modern war, als deutliches Machtsymbol ein hoher wehrtüchtiger Bergfried errichtet. Er ist bis heute das beherrschende Element der gesamten Burganlage. Ursprünglich besaß er mindestens 6 Geschosse, die durch hölzerne Leitern verbunden waren und erreichte eine Höhe von mehr als 30 m. Sein Eingang lag im ersten Stock.

In der Zeit um 1500 wurde um den alten Bergfried ein neues repräsentatives dreistöckiges Herrenhaus errichtet, von dem heute nur noch das erste Geschoss mit dem schönen Eingang in Form eines Sitznischenportals erhalten ist. Die Unterburg wurde erst in den 1280er Jahren ausgebaut und bot Platz für den gestiegenen Wohnbedarf der Familie und die Burgmannen.

Nach dem Aussterben der Edelherren von Warberg diente die Burg weiterhin als herzoglicher Amtssitz.

Im zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit waren auf der Burg Warberg nacheinander ein Wehrmachtslazarett, ein Ausländerlager und eine Tuberkuloseheilanstalt untergebracht.

Seit 1955 ist hier die „Bundeslehranstalt Burg Warberg“ beheimatet, eine Privatschule für den Agrarhandel. Ein Hotel mit Gastronomie, ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm und die schöne Burgatmosphäre machen die Burg zu einem beliebten Ausflugsort.

Anfahrt: Warberg, An der Burg 3

www.burg-warberg.de

Krimmelburg

100 m über dem Grund des Reitlingstals liegt der Burgberg mit den Wällen der ca. 280 x 100 m großen vorgeschichtlichen Krimmelburg. Sie ist im Süden und auf zwei Seiten durch tiefe Taleinschnitte geschützt, im Norden befindet sich ein gut erhaltener bis zu 4 m hoher Wall, durch den der Forstweg führt. Ausgrabungen erbrachten, dass sie um 500 vor Chr. angelegt wurde und im 1. Jahrhundert vor Chr. ihre Hauptnutzungszeit hatte. Nach einer nochmaligen Nutzung im frühen Mittelalter ist um 1260 ist vermutlich durch den Deutschen Orden eine kleinere quadratische Befestigung in die alten vorgeschichtlichen Wälle hinein gebaut worden (Link nach oben auf die Seite).

Anfahrt: Parkplatz am Gasthof Reitling. Auf dem Wanderweg nach N bis zum nächsten Forstweg, links ca, 450 auf dem Wanderweg bis zum nächsten Forstweg, nach links ca. 50 m bis zum nördlichen Wall.

Wurtgarten

Etwa 1 km westlich des Gasthauses Reitling liegt direkt am Waldrand eine kleine frühmittelalterliche runde Wallanlage, der sogenannte Wurtgarten. In der nördlichen Hälfte, die im Wald liegt, ist der ca. 2 m hohe Wall mit dem 6 m breiten Graben sehr gut erhalten. Die südliche Hälfte ist weitgehend der Beackerung zum Opfer gefallen und eingeebnet, im Luftbild und dem digitalen Geländemodell jedoch gut zu erkennen. Mit einem Durchmesser von 120 bis 140 m und einer runden Form ist der Wurtgarten eine typische Befestigung des 9./10. Jahrhundert nach Chr.

Anfahrt: Parkplatz Gasthof Reitling. Asphaltstr. Zurück bis zum ersten Forstweg rechts, dann ca. 600 m dem Weg am Waldrand nach Westen folgen.

Schöningen St. Lorenz

Die Türme der hoch am Elm gelegenen ehemaligen Klosterkirche von St. Lorenz sind weithin sichtbar das Erkennungszeichen der Silhouette der Stadt Schöningen. Um diese Wirkung erzielen zu können, liegen sie, ungewöhnlich für eine christliche Kirche, im Osten. Schöningen ist der erste Ort des Braunschweiger Landes, der in den Schriftquellen des Mittelalters genannt wird. Es muss eine nicht ganz unbedeutende Ansiedlung an der wichtigen Heerstraße vom Rhein zur Elbe, in der Nähe größerer Salzvorkommen und inmitten sehr fruchtbarer Böden gewesen sein. Scahaningi diente Pippin, einem der kriegsführenden Brüder der karolingischen Familie, 748 als Stützpunkt. 784 ist Karl der Große während der Sachsenkriege hier gewesen. Vermutlich bestand in Schöningen an der Stelle des späteren Lorenzklosters ein Königshof als Aufenthaltsort für den reisenden König mit seinem Hofstaat. Auch spätere Kaiser und Könige werden gern Station in Schöningen gemacht haben, da es ideal an der oft bereisten Route zwischen Magdeburg und den Königssitzen am Harz lag. Sicher ist, dass Otto III. 994 und 995 hier weilte.

1120 gründete der Halberstädter Bischof Reinhard im Zuge der Modernisierung seines Bistums das Lorenz-Kloster als Augustiner-Chorherrenstift. Dieses sollte für die effiziente Verwaltung des beachtlichen bischöflichen Grundbesitzes und eine geregelte Seelsorge sorgen. Dafür wurde ein älteres Frauenkonvent dessen Lage nicht mehr bekannt ist, aufgelöst. Das Lorenz-Kloster verfügte über die Einnahmen aus den Ländereien sowie das Salzrecht, d.h. das Recht zur Ausbeutung der reichen Salzvorkommen bei der Stadt.

Anfahrt: Schöningen, Klosterfreiheit 9

www.vincenz-lorenz.de/st-lorenz

Romanische Kirchen am Süd-Elm

Die Dorfkirchen in Eilum, Evessen, Ampleben und Kneitlingen sind ein kleiner historischer Schatz, die bis heute ihre Ortsbilder prägen. Sie sind schöne Beispiele für die zahlreichen romanischen Kirchen des Braunschweiger Landes, die aus dem hellen Elm-Muschelkalk gebaut worden sind.

Besonders klar sind die Elemente des Kirchengrundrisses an der Kneitlinger Kirche St. Nicolai abzulesen, die schon 1141 erwähnt ist. Sie liegt mitten in einem reizvollen liebevoll gepflegten Dorf-Ensemble aus alten Hofanlagen, Dorfteich, dem Eulenspiegeldenkmal und dem ehemaligen Friedhof. Wie aus dem Baukasten reihen sich hier ein Turm mit querrechteckigem Grundriss, das Langhaus mit langrechteckigem Grundriss, der eingezogene Chor mit quadratischem Grundriss und die halbrunde Apsis hintereinander. Die Apsis besitzt noch die hoch gelegenen romanischen Fenster. Im Inneren ist das Kirchlein im 19. Jahrhundert im neoromanischen Stil ausgemalt worden.

Die Amplebener Kirche inmitten des Friedhofes ist ähnlich aufgebaut, es fehlt jedoch die Apsis im Osten. Sie besitzt einen starken Wehrturm mit einem hoch gelegenen Eingang, zu dem eine hölzerne Außentreppe führt. Eine Besonderheit ist eine Wandmalerei mit einer Kreuzigungsszene aus dem 13. Jahrhundert in einer Vertiefung der Ostwand.

Trotz vieler Umbauphasen besitzt die Kirche St. Johannes Baptista von Evessen noch ein mittelalterliches Flair. Sie liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe am Rande des Dorfes und beeindruckt ebenfalls mit einem starken Wehrturm im Westen. Ein großes Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert und Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert im Chor sind besondere Blickfänge im Inneren. Die Malereien sind moralische Belehrungen und warnen vor Kartenspiel und unziemlichen Reden.

Besonders ursprünglich wirkt die Kirche in Eilum, die nur aus einem rechteckigen Langhaus und Turm besteht. Die hochgelegenen romanischen Rundbogen-Fenster im Norden des Langhauses geben einen Eindruck von dem ursprünglichen Aussehen der anderen Kirchen.

www.markus-gemeinde-am-elm.de/unsere-kirchen