12
Findling „Goldener Hirsch“
Der „Goldene Hirsch“ ist ein gewaltiger Findling etwa 500 m südöstlich der Elmsburg. Es handelt sich um einen Braunkohlequarzit mit den Maßen 5 x 2,6 x 2 m, der durch die Gletscher der Eiszeit auf die Höhe des Elms verfrachtet wurde. Um den großen Stein ranken sich zahlreiche Sagen:
So sei es noch keinem gelungen, den goldenen Hirsch zu bergen, der unter dem Stein begraben sei. Einst flohen ein König und seine Königin über den Elm und trugen einen goldenen Hirsch als großen Schatz bei sich. Doch der Hirsch ward ihnen auf der Flucht zu schwer und so vergruben sie ihn unter dem rieseigen Stein und konnten glücklich entkommen.
Eine andere Sage erzählt, dass täglich um Mitternacht ein weißes Burgfräulein von der Elmsburg mit einem großen Schlüsselbund erschiene und es galt lange galt als Gewissheit, dass ein unterirdischer Gang von der Elmsburg zu dem Stein führe.
Die Sagen könnten ein Hinweis darauf sein, dass der Stein als heiliger Ort galt, an dem Zusammenkünfte, Rituale und Opfer stattfanden. Der Hirsch jedenfalls ist ein Symboltier, das in vielen Kulturen für Kraft, Erneuerung und Fruchtbarkeit steht.
Der Stein wurde 1933 in der NS-Zeit von seinem ursprünglichen Standort etwa. 17 m nordöstlich versetzt und auf einen Zementsockel gesetzt worden. Bis dahin ragte er nur 1 m über den Waldboden. Bei der Umsetzung wurde weder der Schatz noch der Gang gefunden. Nur Drähte und Bohrungen von Sprengversuchen, die nicht zum Erfolg geführt haben. Ein Jahr später stellte man neben dem Stein eine Steintafel aufgestellt. Entsprechend der NS-Ideologie bringt die Inschrift, die kaum noch zu entziffern ist, den Stein mit den „Urvätern“ und Deutschlands Größe zusammen.