Der Deutsche Orden / Der Deutsche Orden / Geschichte

Geschichte

Einst als weltliche Hospitalgenossenschaft zur Pflege von Kranken und Verwundeten auf dem dritten Kreuzzug, gewann der Deutsche Ordnen nach seiner Umwandlung durch Papst Innozenz III. in einen Ritterorden durch Schenkungen und Kampfaufgaben zusehends an Ansehen, aber auch seine Rekruten.

Gründung

Gegründet wurde der Deutsche Orden als weltliche Hospitalgenossenschaft zur Pflege von Kranken und Verwundeten auf dem dritten Kreuzzug. Nach dem Vorbild der Johanniter und Templer wurde er 1198 in einen Ritterorden für den Glaubenskampf gegen die „Heiden“ umgewandelt. Sein offizieller Name war „Orden der Ritter Brüder des Hospitals St. Marien Theutschen Hauses zu Jerusalem“

Schnell kam es zu einer Vielzahl von Schenkungen und Stiftungen in Syrien, Italien, Sizilien, Griechenland, Spanien und Frankreich. In Deutschland jedoch bildete sich der Schwerpunkt seiner Besitzungen.

Hermann von Salza

Dabei spielte die Ausnahmenpersönlichkeit Hermanns von Salza, der 1209 bis 1239 Hochmeister des Ordens und einer der einflussreichsten und geschicktesten Politiker seiner Zeit war, eine entscheidende Rolle. Als einer der ersten Berater des deutschen Kaisers aus dem Hause der Staufer Friedrich II. erhielt er eine Vielzahl an Privilegien und die Befreiung von zahlreichen Abgabepflichten. Um seinem Orden dauerhaften Bestand zu sichern, war er an dem Erwerb eines unabhängigen Territoriums sehr interessiert. Mit der sogenannten Goldbulle von Rimini von 1226 wurde er schließlich vom Kaiser beauftragt, das Land der heidnischen Pruzzen im späteren Ostpreußen zu erobern. Gleichzeitig wurde ihm zugesichert, die absolute Landeshoheit über die eroberten Gebiete zu erhalten. Dies war der Beginn des „Ordensstaates“ im Baltikum.

Baltikum

Mit der Urbarmachung und Kultivierung der eroberten Gebiete, der Ansiedlung deutscher und einheimischer Bauern, Handwerker und Bürger, der Gründung von Burgen und Städten schaffte der die Voraussetzungen für ein gut funktionierendes Staatsgebilde. Der Handel vor allem mit Getreide, Bernstein, Fellen und Fisch florierte. Mit der Trockenlegung von Fluss- und Moorlandschaften wurde der Orden zum bedeutendsten Getreidelieferanten für Westeuropa. Ab der Zeit um 1300 setzte die Blütezeit des Ordensstaates ein, die mit der Schlacht bei Tannenberg gegen das vereinte polnisch-litauische Königreich endete. Nach langen inneren Kämpfen kam der größte Teil des Ordenslandes unter polnische Lehnshoheit. Mit der Reformation und dem Übertritt Albrechts von Brandenburg zum Protestantismus endete der preußische Ordensstaat.

Bis heute

Der Deutsche Orden jedoch konnte sich im Deutschen Reich über Reformation und Glaubenskriege retten und hatte seine Residenz zunächst in Mergentheim, ab 1809 in Wien. Eine erneute kriegerische Betätigung fand er in der Beteiligung an den sogenannten „Türken­kriegen“. Ritterbrüder waren Offiziere in der habsburgischen kaiserlichen Armee und taten Dienst in den besonders gefährdeten Grenzfestungen. Heute ist der Deutsche Orden ein rein klerikaler Orden und hat rund 1000 Mitglieder.